Irsee gewinnt!

Leitbild der Gemeinde

Mit geschichtlichem Erbe und intakter Natur Zukunft eröffnen ... Unter diesem Leitbild stand bisher die Neuorientierung und die planerische Gestaltung des Marktes Irsee. Zusammen mit dem "Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben" wurde nach einer umfassenden Gesamt­betrachtung der Ortsstruktur ein Entwicklungs­konzept bis in die heutige Zeit verfolgt, dass sich schon bald als erfolgreich erweisen sollte. 1995 wurde der Markt Irsee Bundessieger in dem Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" und wurde in Berlin für seine vorbildliche Orts­entwick­lung mit der Goldmedaille ausgezeichnet. 2016 erhielt Irsee die Auszeichnung "Baukulturgemeinde" und belegte den dritten Platz beim Bundespreis "Regiokommune".

Katalogbuch
"Baukultur gewinnt!"

Hier werden die baukulturellen Erfolgsgeschichten der beteiligten Gemeinden in Wort und Bild erzählt. Die Publikation soll Mut machen, sich auf Baukultur einzulassen, denn: "Baukultur machen Menschen wie Du und ich!"


Preis 20,– € (zzgl. Versandkosten)

Erhältlich bei: architekturforum allgäu
Der Versand erfolgt nach Bestelleingang mit beiliegender Rechnung.

Im Februar 2016 wurde zum ersten Mal der "Baukulturgemeinde-Preis Allgäu" vergeben. Damit zeichnete das architekturforum allgäu in Kooperation mit dem österreichischen Verein LandLuft Gemeinden aus, bei denen Baukultur zentraler Bestandteil der Ortsentwicklung ist. 13 Gemeinden haben sich an dem Wettbewerb beteiligt. Neben Holzgünz und Wolfertschwenden zählt Irsee zu den Preisträgern. Weitere Informationen finden Sie → hier.

 

Laudatio

von Ministerialrat Tilman Ritter

 

"Als Perle im nördlichen Ostallgäu ist der Ort Irsee weithin bekannt. Sein Kloster und die Klosterkirche sind ein Begriff im ganzen Bayernland. Ein Ort, geschichtsträchtig sowohl gestern wie heute, zieht er in Bann viele, sehr viele, vor allem kulturinteressierte Laute.

 

Histroisch gewachsen, behutsam erweitert, kleine Sünden auch hier und da, präsentiert sich der Ort von fern, aber auch nah. Ein lebenswerter Ort, ohne die aufgesetzte Heimattümelei, wie so oft, mit geschnitztem Holzbalkon und übertriebener Lüftelmalerei.

 

Nicht nur Kloster und Kirche sind Kostbarkeiten, auch das Dorf als Ganzes besticht durch viele kulturelle Besonderheiten. Kunst und Kultur stehen im Ort ganz obenan. Jeder, der will, das bei einem Spaziergang mit offenen Augen auch sehen kann.

 

Ein offener Dialog wird gepflegt. Allein dadurch erreicht man sehr viel. In Irsee war und ist das ganz großes Ziel. Qualitätsvolle Ergebnis in der Dorfentwicklung, das war und ist, was man bezweckt. Bei vielen der Irseern Bürgern wurde dadurch ihr Interesse an dieser Entwicklung nachhaltig geweckt.

 

Durch den ein oder anderen Kniff will man diesen positiven Aspekt verstärken, der baukulturelle Mehrwert ist dadurch allenthalben zu bemerken. Grundstückskäufe werden an qualifizierte Vorwürfe gekoppelt,was die Qualität in den meisten Fällen glatt verdoppelt.

 

Baueingaben werden wieder im gesamten Gemeinderat diskutiert,was durch diesen offenen Dialog zu einer weiten Meinungsbildung führt. Die Bürgerbeteiligung wird allenthalben groß geschrieben, so dass von einer breiten Basis getragene gute Ergebnisse zu verzeichnen blieben.

 

Historische Gebäude werden behutsam weiterentwickelt und geschützt und durch eine Erhaltungssatzung verbunden mit Fördermitteln finanziell gestützt.

 

Fester Bestandteil der Ortsentwicklung in Irsee ist die Baukultur, sie zeigt sich im Erhalt des Denkmals, wie auch beim Neubau, oft radikal und pur. So werden Misch-Wohnformen im Zusammenhang mit Baugruppen ausgelobt,und manch interessante neue Bauform in nachhaltiger Form erprobt.

 

Der gemeindliche Anspruch ist hoch, das baukulturelle Erbe zu bewahren. Aber auch behutsam weiterzuentwickeln in den kommenden Jahren. Miteinbezogen wird die gebaute Umwelt, in all ihren Facetten, ach , wär das nur überall so, in unseren Dörfern und Städten.

 

Der Ort Irsee, versteckt hinter sanften Hügeln, dichten Wäldern, abseits großer Routen, ist ein vorzeigbares Beispiel, ein Beispiel von den nicht allzu vielen Guten. Hier zeigt sich, was durch intelligentes Handeln, Bürgersinn und Wiederstand dann und wann, Im Besten Sinne baukulturell erreicht werden kann.

Projekte der Dorferneuerung

Die 2013 abgeschlossene Dorferneuerung hat eine Vielzahl von kulturellen und gemeinschaftlichen Projekten realisiert. So zum Beispiel:

  • Wiedererrichtung des Irseer Klosterbrunnens vor dem Schwäbsichen Bildungszentrum
  • Erhalt alter Bausubstanz, wie etwa die gotische Friedhofsmauer im Oberen Dorf
  • Neubau des Bürger- und Rathauses
  • Schaffung eines neuen Dorfplatzes zwischen Kloster und Rathaus
  • Neugestaltung und Rückbau zahlreicher Straßenzüge
  • Renovierung und Restaurierung der ortsprägenden Friedhofskirche "St. Stephan"
  • Restaurierung und Wiederbelebung des ehemaligen Gerichtshauses
  • Unterstützung von privaten Baumaßnahmen unter Berücksichtigung traditioneller Baukultur.