An der Schwelle zum 18. Jahrhundert steht ein in besonderem Maße verdienstvoller Abt dem Irseer Kloster vor. Es ist Romanus Köpfle aus Reutte in Tirol. Nicht nur der Kraftakt des Kirchenneubaus wurde unter seiner Führung bewerkstelligt. Sein besonderer Verdienst ist es, dass Irsee mit seinem Herrschaftsgebiet reichsunmittelbar wird und somit der Prälat – das ist der Abt als Grundherr – Sitz und Stimme im Reichstag hat. Unter Abt Willibald Grindl wurden die Klostergebäude völlig neu gebaut. Die Pläne für diese Anlage werden dem Irseer Mönch Magnus Remy zugeschrieben, der auch zahlreiche Gemälde in der Kirche schuf. Während der 34-jährigen Amtszeit (1731–1765) von Abt Bernhard Beck wurde Irsee zu einem Zentrum des geistigen und wissenschaftlichen Lebens in Schwaben und weit über dessen Grenzen hinaus. Gefördert wurden neben Theologie und Philosophie besonders das Studium der Mathematik und der Physik sowie die Musikpflege. Das Naturalienkabinett in Irsee mit seinen mathematischen und physikalischen Geräten erlangte Berühmtheit. Zu Ende des 18. Jahrhunderts galt Irsee als Sitz großer Gelehrtheit.

Im Jahr 1782 – es war das 600-jährige Jubiläum des Klosters – wurde erstmals ein Viehmarkt in Irsee abgehalten. Drei Jahre später fand gleichzeitig auch ein Kramermarkt statt. Auf diesem anfangs zweimal im Jahr stattfindenden Markt geht noch heute der Titel des Ortes "Markt Irsee" zurück.